Naturbaustoffe

Naturbaustoffe unterscheiden sich in Baustoffe die gar nicht, oder nur mechanisch geändert wurden (z.B. Holz, Hanf, Stroh, Schilfrohr, Lehm) und in Baustoffe die stärker verarbeitet sind (z.B. Kalkputz, Kalkfarbe, Schafwolle, Holzfaser-, Jute-, Zellulose-, Kork-, oder Kokosdämmung, Naturöl und Wachse, Holzlasuren und Naturharzlacke).

Zu bevorzugen – im Neubau und im Bestand – sind möglichst naturbelasse Baustoffe, die alt bewährt, baubiologisch empfehlenswert, frei von Schadstoffen sind. Baustoffe überzeugen mich, wenn sie echt, nachhaltig, natürlich schön und funktional sind.

Wir brauchen eine Baustoffwende hin zu Naturbaustoffen

Naturbaustoffe im Vergleich zu neuartigen, industriellen, künstlichen Baustoffen:

• Ökologische Baustoffe haben sehr gute bauliche Eigenschaften bezüglich Dämmung und Speicherfähigkeit (Kälte und Wärme), Feuchteregulierung (Hygroskopie und Dampfdiffusionsoffenheit), Fehlertoleranz und Schimmelvermeidung u.v.m.

• Die Beständigkeit und Nachhaltigkeit ökologischer Baustoffe beweisen 800 Jahre alte Fachwerkbauten aus Holz, Lehm, Kalk, Stroh, Hanf, Flachs und Naturstein sehr eindrücklich. Gravierende Baumengel bei neuartigeren künstlichen Baustoffen sind die Regel.

erholsamer Schlaf, Entspannung und Geborgenheit: Kraft die wir aus der Natur und natürlichen Baustoffen gewinnen können

Die Wohngesundheit und das Wohlbefinden durch ein schadstofffreies und insgesamt behagliches Raumklima ist nachweislich besser. Schadstoffbelastete Gebäude hingegen machen krank.

Natürliche Baustoffe altern in Würde und gewinnen eher an Ästhetik und Charme oder sind gut reparierbar, wogegen künstliche Baustoffe kaputt gehen und schneller auf dem Müll landen.

Für „billige“ Industriegüter im Westen werden in der Regel andere Menschen oder die Umwelt ausgebeutet

Nachwachsende natürliche Baustoffe sind rückstandslos kompostierbar oder anders zu verwerten (kreislauffähig). Industriell hergestellte künstliche Baustoffe sind meistens Verbundbaustoffe und nicht sortenrein wieder zu trennen und weiterzuverwenden. Sie enden oft als Sondermüll und belasten die Umwelt und nachfolgende Generationen. Der Bausektor ist mit ca. 55 % Hauptverursacher des Müllaufkommens in Deutschland. Es braucht eine Baustoffwende. Vermeintlich „billige“ Baustoffe verursachen langfristig immense Folgekosten. Zudem sind „billige“ industrielle Baustoffe zu einem erheblichen Teil aus endlichen Bodenschätzen (Erdöl, seltene Erden etc.) hergestellt und verursachen somit auch zu einem großen Teil die schonungslose Plünderung wertvoller Rohstoffe auf Kosten der Natur und der Menschen, die sie zu meist menschenunwürdigen Bedingungen für unseren „Wohlstand“ abbauen. Das weitverbreitete Greenwashing dieser Industrie ist augenscheinlich.

Natürliche Baustoffe sind nachwachsend, lokal erzeugbar und benötigen in der Erzeugung nur einen geringen Energieaufwand (graue Energie).

• Natürliche Baustoffe machen zudem einfach Freude sie zu verarbeiten.

Welchen ökologischen Fußabdruck wollen wir hinterlassen?